Sodium Stearoyl Glutamate

 

Leistungsstarker O/W-Emulgator, Co-Emulgator und Tensid
Dieser hochreine Emulgator lässt (fast) alle Emulsionen gelingen und boostet andere Emulgatoren schon bei geringster Einsatzkonzentration, oder kann als mildes Co-Tensid in Reinigungsformulierungen verwendet werden.

INCI
Sodium Stearoyl Glutamate

Naturkosmetik-konform
Natrue

Artikelnummer
EM011

Charakteristik

Der stärkste, natürliche Emulgator den es gibt!

Für Öl-in-Wasser-Emulsionen gibt es eine Vielzahl an Emulgatoren mit unterschiedlichsten Charakteristiken - ob reichhaltig oder leicht - für jeden ist etwas dabei. Doch manchmal kann die Emulsionskraft des Hauptemulgators nicht ausreichen, zB. bei sehr hohen oder sehr geringen Ölphasen, oder wenn störende Stoffe eingesetzt werden, wie zB. Säuren oder Salze.

Sodium Stearoyl Glutamate ist starker anionischer Emulgator mit nahezu 100 % Aktivstoff. Es enthält also keinen Konsistenzgeber sorgt aber selbst auch für leichte Konsistenz in Emulsionen. Es kann in Kombination mit allen Emulgatoren und Emulgatorblends eingesetzt werden und boostet die Emulsionskraft und sorgt für eine hohe Stabilität in Emulsionen. Selbst flüssige Produkte und Fluids erhalten so eine viel höhere Robustheit und gelingen einfacher. Gerade Emulsionen mit niedrigen Fettphasen gelingen in der Regel schwer und können mit diesem Co-Emulgator sinnvoll ergänzt werden.

Sodium Stearoyl Glutamate ist sehr verwand mit Sodium Lauroyl Glutamate und ist chemisch sehr ähnlich. Es wird jedoch nicht aus Laurinsäure hergestellt, sondern aus der längerkettigen Stearinsäure. Daher emulgiert es so gut wie ein Tensid, stabilisiert aber so gut wie ein Emulgator und ist mild zur Haut. In Emulsionen sorgt es aus diesem Grund für eine sehr feine und gleichmäßige Tröpfchenverteilung der Ölphase.

Dies sorgt für:

• hohe Stabilität
• erhöhte Viskosität
• cremigere Konsistenz
  
• hochweißes, opakes Erscheinungsbild

Es verbessert weiterhin die Resistenz von Emulsionen gegenüber störenden Inhaltsstoffen wie Säuren, oder Salzen und ist auch in diesem Kontext ein wertvolles Mittel zu Stabilitätsverbesserung oder zum Trouble-Shooting. Auch Pigmente und Sonnenfilter werden gleichmäßiger und feiner im Produkt verteilt, was Sodium Stearoyl Glutamate zu einem hervorragenden Co-Emulgator für Sonnenschutzemulsionen macht.

Es bringt ein sehr pudrig-samtiges Hautgefühl in Emulsionen und verbessert das Hautgefühl von vielen Hauptemulgatoren dahingehend, indem es einem klebrigen, oder fettigen Gefühl entgegenwirkt und einen leicht trockenen Charakter vermitteln. Dies kann man sich gezielt zunutze machen. zB in Handcremes oder Fluids für fettige Haut.

Es kann aber auch alleine als Hauptemulgator verwendet werden und sollte dann mit Konsistenzgebern, oder Co-Emulgatoren eingesetzt werden. Eine klassische, bewährte Emulgatormischung zum selbst machen ist folgende Kombination:

Sodium Stearoyl Glutamate + Cetearylalkohol + Glycerinstearat

Hier zwei einfache Beispielmischungen (die Mengen können leicht verändert werden):

Lotionen

• 10 - 15 % Ölmenge
  
• 0,5 % Sodium Stearoyl Glutamate
• 1,5 % Cetearylalkohol
• 1,5 % Glycerinstearat

Cremes:

• 15 - 20 % Ölmenge
• 0,7 % Sodium Stearoyl Glutamate
• 2 % Cetearylalkohol
• 2 % Glycerinstearat

Die Mengen können leicht verändert werden, zB. entsprechend der Ölmenge.

Eine weitere interessante Kombination ist die mit Emulblend Hydrofeel. Dieser bildet eher flüssige Emulsionen, da er keine dichten Strukturen in der Emulsion ausbildet. Sodium Stearoyl Glutamate boostet die konsistenzgebende Wirkung von Emulblend Hydrofeel. So lassen sich ganz andere Emulsionen erzeugen, mit einer schmelzend-cremigen Konsistenz und einem befeuchtend-weichen Hautgefühl. Beispiel:

• 15 % Ölmenge
• 0,3 % Sodium Stearoyl Glutamate
• 3 % Emulblend Hydrofeel

Weiters kann es verwendet werden, um leichte Gel-Fluids, oder Gel-Cremen herzustellen. ZB in Kombination mit Sepinov WEO. Dieser kann bestimmte Mengen an Öl einemulgieren und käme dabei rein theoretisch ohne Emulgator aus. Durch eine Zugabe von Sodium Stearoyl Glutamate wird die Emulgatorwirkung geboostet und es können so besonders leichte, frische Fluids ohne einen "echten" Hauptemulgator erzeugt werden. Dies eignet sich vor allem für leichte und erfrischende Fluid. Beispiel:

• 10 % Ölmenge
  
• 0,2 % Sodium Stearoyl Glutamate
• 1 % Sepinov WEO

Interessant ist aber auch der Einsatz als Tensid in Reinigungsformulierungen. Das feine Pulver löst sich leicht in Wasser und erzeugt einen extrem cremigen und milden Schaum. Es hat eine ausreichende Reinigungswirkung und hinterlässt ein sehr gepflegtes, fast reichhaltiges, samtiges Hautgefühl. Es zeichnet sich im Endprodukt durch folgende Vorteile aus:

• erhöht die Konsistenz
  
• verbessert die Hautfreundlichkeit
• verbessert die Schaumqualität
• hinterlässt ein gepflegtes Hautgefühl
  

Daher kann es feste und flüssige Tensidprodukte hervorragend ergänzen wie zB Shampoobars, Reinigungspuder und Duschgel. In flüssigen Produkten sollte es im heißen Wasser gelöst werden (zB. zusammen mit Sodium Coco-Sulfate).

Einsatzkonzentration und Verarbeitung

• 0,1 - 0,5 % als unterstützender Co-Emulgator
  
• 0,5 - 2 % als Hauptemulgator (mit Konsistenzgebern)
• 1 - 10 % als Co-Tensid in Tensidformulierungen
• in der heißen Fettphase lösen (löst sich nicht klar auf!)
  
• kann auch in der Wasserphase gelöst werden (auch kalt!)
  

Besonderheiten auf einen Blick

• leistungsstarker, anionischer Emulgator
  
• boostet die Emulsionskraft und Konsistenzbildung eines Hauptemulgators
• ermöglicht ultraleichte Emulsionen (Milchen) mit einer geringen Fettphase
• Trouble-Shooting für herausfordernde Emulsionen
• geringe Einsatzkonzentration
• Kaltverarbeitung möglich
• hohe Verträglichkeit (für hypoallergene Formulierungen)