Was haben Emulsionen mit Kosmetik zu tun?

Emulsionen

Was sind Emulsionen und so stellst du sie her

Was ist eine Emulsion?

Emulsionen sind fein verteilte Mischungen aus zwei Substanzen, die ineinander nicht löslich sind. In der Kosmetik sind dies üblicherweise Wasser und Öl. Beides lässt sich an sich nicht mischen, durch Emulgatoren ist es jedoch möglich diese zwei Substanzen zusammenzubringen und etwas Neues zu schaffen.

Emulsionen lassen sich in zwei Phasen einteilen: Wasserphase und Fettphase.

Zur Wasserphase zählen neben Wasser und anderen wässrigen Bestandteilen (zB Aloe Vera Saft oder Hydrolate) auch wasserlösliche Wirk- und Zusatzstoffe.

Zur Fettphase zählen zB Öle, Wachse, und andere fettlösliche Stoffe.

Woraus besteht eine Emulsion?

In einer Emulsion können eine Vielzahl an Roh- und Wirkstoffen enthalten sein, da nicht nur wasser- und fettlösliche Stoffe, sondern sogar völlig unlösliche (zB mineralische Stoffe, Peelingkörper, Pigmente, etc.) enthalten sein können.

 

Emulsionen

Folgende Stoffe kommen üblicherweise in Emulsionen vor:

Wasserphase

  • Wasser (Aloe Vera, Hydrolate, Fruchtwässer etc.)
  • Feuchthaltemittel/Lösungsmittel (Glycerin, Alkohol, Glykole, Zuckeralkohole)
  • Wasserlösliche Wirkstoffe (Hyaluronsäure, Harnstoff, etc.)
  • Gelbildner (Xanthan, Stärken, synthetische Polymere, etc.)

Fettphase

  • Lipide (Pflanzenöle, Wachse, kosmetische Öle, Silikone, usw.)
  • Emulgatoren Konsistenzgeber (Wachse, Fettalkohole, feste Fette)
  • Zusatzstoffe
  • Konservierungsmittel
  • Komplexbildner (binden Metallionen im Wasser)
  • Antioxidationsmittel (z. B. Vitamin E)
  • Parfumstoffe/Ätherische Öle
  • Farbstoffe

Die Konsistenz von Emulsionen

Wie viskos (konsistent) eine Emulsion ist, sagt nicht zwangsweise etwas über ihre Wirkung, oder ihren Fettgehalt aus. Es ist durchaus möglich Emulsionen mit einem hohen Wasseranteil sehr hochviskos zu gestalten. Durch den richtigen Emulgator und den Einsatz von Konsistenzgebern und Gelbildnern kannst du sehr dicke Cremen kreieren. Umgekehrt ist es auch möglich dünnflüssige Emulsionen mit hohem Fettanteil herzustellen. Allgemein werden hochviskose Emulsionen als Creme bezeichnet, niederviskose als Lotion und dünnflüssige als Milch.

Emulsionsarten

Es existieren im Wesentlichen zwei Arten von Emulsionen: Öl-in-Wasser-Emulsionen und Wasser-in-Öl-Emulsionen. Der Unterschied liegt darin, welche die innere und welche die äußere Phase ist.

Entgegen der gängigen Meinung hat die Emulsionsart nichts mit den Phasenanteilen zu tun, sondern nur mit der Wahl des Emulgators. Er entscheidet, welcher Emulsionstyp sich bildet – nicht ob der Öl- oder der Wasseranteil höher ist. In fast allen Emulsionsprodukten ist der Hauptteil Wasser.

Öl-in-Wasser Emulsion (O/W)

Bei diesem Emulsionstyp ist die innere Phase die Ölphase. Das bedeutet, es liegen kleine Öltröpfchen, fein verteilt, in Wasser, vor. Da die äußere Phase die Wasserphase ist, spürt man diese beim Auftragen als erstes. Dies führt zu einem kühlen, frischen Gefühl beim Auftragen.

O/W-Emulsionen sind die häufigsten am Markt, da sie in der Regel eine hohe Kundenakzeptanz genießen.

Wasser-in-Öl Emulsion (W/O)

Bei diesem Emulsionstyp ist die innere Phase die Wasserphase. Kleine Wassertröpfchen liegen hier, fein eingeschlossen in Öl, vor. Da die äußere Phase die Ölphase ist, spürt man diese beim Auftragen. So empfindet man W/O-Emulsionen im ersten Moment als reichhaltig, oder fettig. Dies kann sich, je nach Produkt, schon nach kurzer Auftragezeit ändern.

Wie werden Emulsionen hergestellt?

Um zB eine O/W-Creme herzustellen, misst du die Wasserphase und die Fettphase separat ab. Beides wird erhitzt.

In der Fettphase sind üblicherweise wachsartige Komponenten, wie Emulgatoren und Konsistenzgeber. Diese müssen aufgeschmolzen werden, bevor man sie weiterverarbeiten kann - dies geschieht häufig zwischen 70 und 80 Grad.

Danach werden die heißen Phasen zusammengeleert und können nun gerührt werden. Es empfiehlt sich „hochtourig“ zu rühren, d. h. mit einem Gerät, dass eine hohe Umdrehungsanzahl leisten kann (z. B. ein Pürierstab). Das kann aber von Rezept zu Rezept unterschiedlich sein und hängt auch vom verwendeten Emulgator ab.

Nun bildet sich die Emulsion – die Fettphase wird in winzig kleine Tröpfchen zerschlagen und fein in der Wasserphase verteilt. Der Emulgator sorgt dafür, dass das so bleibt. Anschließend wird langsam, unter Rühren mit einem Spatel, abgekühlt. Ist die Emulsion heiß, ist sie recht dünnflüssig, dies ändert sich wenn sie erkaltet.

Die Konsistenzgeber sorgen dafür, dass die Creme viskos wird. Dies kann aber einige Zeit beanspruchen. Oft ist die endgültige Konsistenz einer Emulsion erst am nächsten Tag erreicht.